Pflegehilfsmittel zum Verbrauch
Handschuhe, Bettschutzeinlagen, Desinfektionsmittel kostenlos? Das geht!
Versicherte mit einem Pflegegrad haben nach § 40 Abs. 2 SGB XI einen Anspruch auf kostenlose Hilfsmittel, die zum Verbrauch bestimmt sind. Zu den Hilfsmitteln zählt im Prinzip alles, was die Pflegeperson an Einmalmaterial benötigt, um die Versorgung des Angehörigen gewährleisten zu können. Sie sind also zum einen zur Erleichterung der Pflegearbeit gedacht, aber auch die persönliche Hygiene spielt eine Rolle.
Dabei kommt einiges zusammen: Handschuhe, Bettschutzeinlagen, Desinfektionsmittel für Flächen und die Hände oder Mundschutz und Einmalschürzen müssen selbst beschafft werden. Das geht natürlich schnell ins Geld, denn vieles gibt es nicht im Discounter. Die Pflegeversicherung muss Ihnen ihren Aufwand in einer monatlichen Höhe von bis zu 40 Euro erstatten. Bis zum Ende des Jahres 2021 ist der Anspruch wegen der durch die Coronapandemie gestiegenen Kosten sogar auf 60 Euro erhöht worden.
Einfach und bequem online bestellen
Die Pflegehilfsmittel zum Verbrauch können in Drogerien, Sanitätshäusern oder Apotheken gekauft werden. Der große Nachteil ist, dass stets vorab ein Antrag auf Erstattung bei der Pflegekasse eingereicht werden muss. Das ist natürlich ein bürokratischer Aufwand, der sehr zeitraubend ist. Wesentlich komfortabler ist es, die Pflegehilfsmittel bei einem Online-Dienstleister zu bestellen.
Dort kann man zwischen verschiedenen Paketen wählen oder sich sogar ein individuelles Paket zusammenstellen. Der Dienstleister übernimmt in der Regel auch die Beantragung bei der Pflegeversicherung und schickt Ihnen die Produkte monatlich und für Sie kostenlos zu. Sie müssen dafür lediglich das Ihnen vorab zugeschickte Formular unterschreiben und an den Dienstleister zurückschicken.
Wir haben uns drei Anbieter angeschaut, um den Prozess zu vergleichen.
Anbieterübersicht
Die Auswahl ist bei allen Anbietern vergleichbar. Dies liegt daran, dass die in Frage kommenden Produkte durch die Rechtsgrundlage eingeschränkt sind und der Spielraum deshalb nicht sehr groß ist. Auch die Anzahl der "Fertigboxen" ist nicht entscheidend zur Auswahl eines Anbieters. Alle bieten nämlich das individuelle Konfigurieren nach dem eigenen Bedarf an. Da die Konfiguration sich automatisch auf die kommenden Monate überträgt, ist der Arbeitsaufwand der damit entsteht immer noch deutlich kleiner, als wenn man die Dinge selbst einkaufen müsste.
Alle Anbieter arbeiten auf einem sehr hohen Niveau und liefern die bestellten Produkte zuverlässig. Auch der Kundenservice wird von vielen Rezensenten gelobt. Bei der Trustpilot-Bewertung von curendo lohnt sich ein genauerer Blick. So ist die derzeit (Stand 08.03.2021) schlechteste Bewertung 4 Sterne. Diese bezieht sich jedoch nicht auf die Hilfsmittelbox, sondern auf den Pflegekurs, über den Sie hier mehr erfahren können. Bei der hysanabox konnten wir weder eine Bewertung auf Trustpilot finden, noch gibt es irgendwelche Zertifikate.
Preis-Leistung-Verhältnis der Pflegeboxen
Bei den Preisen muss man Curendo vorweg für seine Transparenz loben. Hier werden die Preise in einer Liste einsehbar veröffentlicht, sodass man sich ein gutes Bild machen kann. Auch wird damit geworben, Produkte der Firma Hartmann zu verschicken. Hierbei handelt es sich um einen etablierten deutschen Hersteller mit hoher Produktqualität. Ansonsten bleibt einem nur der direkte Vergleich übrig, der vom eigenen Bedarf abhängig ist.
Beispiel: Infektionsschutz
Sie benötigen für die Versorgung von beispielsweise kontaminierten Wunden oder Kathetern vorrangig folgende Hilfsmittel zum Verbrauch: Handschuhe, Mundschutz und Desinfektionsmittel für Hände und Flächen.
Welcher Anbieter liefert hier die größte Menge?
Zwischenfazit
Die Preise liegen im Beispiel sehr nah bei einander, trotzdem geht hier für den Alltagsgebrauch die
curabox
als klarer Sieger hervor. die
curendo-box folgt direkt dahinter. Man erhält dort nur halb so viele Mundschutze und müsste bei einem höheren Bedarf privat weitere besorgen - das ist natürlich nicht Sinn der Sache.
Die
hysana-Box beinhaltet gar keinen normalen Mundschutz sondern nur FFP2-Masken. Die sind zwar hochwertiger, aber für die meisten Personen gar nicht notwendig. Außerdem müsste man diese schon über eine ganze Woche wiederverwenden, was leider ganz und gar nicht hygienisch ist.
Diese Runde geht an die
curabox!
Beispiel Inkontinenz
Eine regelmäßige Herausforderung in der Häufigen Pflege stellt auch die
Inkontinenz
dar. Hilfsmittel zum Gebrauch, die sich hier besonders anbieten sind wieder Handschuhe und Händedesinfektionsmittel, sowie Bettschutzeinlagen und Einmalschürzen.
Welche Anbieter liefert hier die größte Menge?
Zwischenfazit: Vergleichen lohnt sich
Alle Boxen liefern gleiche Menge an Handschuhen, Einmalschürzen und Händedesinfektionsmittel. Die Basisanforderung umfasste nun noch zusätzlich die Bettschutzeinlagen. Hier liegt die curendo-box mit 30 Stück knapp vor der curabox mit 25 Stück. Diese kommt dafür aber mit dem Bonus von 10 Masken, die ja gerade in der aktuellen Zeit auch gut zu gebrauchen sind. Die beiden teilen sich deshalb Platz 2.
Für diesen Anwendungsfall ist die hysana-box der klare Sieger: Sie liefert mit 50 Bettschutzeinlagen die größte Menge ab. Da die Einlagen sehr vielfältig einsetzbar sind, ist das auch eine Menge, die man sicher innerhalb eines Monats zum Einsatz gebracht hat. Als zusätzlichen Bonus enthält die Box sogar noch eine FFP2-Maske.
3 starke Partner: curabox, curendo & hysana
Fazit
Die verschickten Hilfsmittelboxen stellen eine praktische Hilfe dar. Man hat einmal einen kleineren bürokratischen Aufwand - danach aber genießt man die Vorteile des Versands. Preise zu vergleichen lohnt sich aber auch dann, wenn man selbst nicht "bezahlen" muss. Der Umfang der Boxen unterscheidet sich teilweise deutlich und kann auch vom Anwendungsfall abhängen.
Die Preise der curabox werden zwar sehr transparent gehalten, waren aber unseren beiden Tests am Höchsten. Dies ist teilweise dem Umstand geschuldet, dass es sich um Markenprodukte der Firma Hartmann handelt. Die Qualität der curendo- oder hysana-Box hält jedoch ebenfalls deutschen Richtlinien stand, weshalb sie auch eine gute Alternative zum besseren Preis darstellen.
Rechtliches
Jeder gesetzlich Versicherte in der Pflegeversicherung hat gemäß § 40 Abs. 1 SGB XI einen Anspruch darauf, mit Pflegehilfsmitteln versorgt zu werden. Es werden dafür keine ärztlichen Rezepte benötigt, es muss allerdings ein Antrag auf Übernahme der Kosten für die Pflegehilfsmittel bei der zuständigen Pflegekasse gestellt werden.